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Arena Analysen
Beiträge für die Arena Analyse 2020 - Wir wissen, was wir tun
Idea collection
Cover image of discussion
10/17/2019
12/14/2019
Introduction
Alle reden über Klimawandel, Digitalisierung, Migration, Globalisierung – ganz offensichtlich sind das große Themen, die uns noch länger beschäftigen werden. Doch hinter den schlagzeilenträchtigen Problemen stehen noch andere Entwicklungen, die möglicherweise unsere Zukunft verändern werden, die aber von der breiten Öffentlichkeit noch nicht so recht wahrgenommen werden.
Den Expert*innen und Insidern der jeweiligen Fachgebiete sind sie hingegen längst vertraut, dort herrscht womöglich sogar Erstaunen darüber, dass manche Phänomene noch nicht breiter diskutiert werden.
Solche schlummernden Themen – emerging Issues – will die Arena Analyse ans Licht bringen: große Themen von morgen, deren Hintergründe sowie deren künftige gesellschaftliche Bedeutung.
Kovar & Partners richtet deshalb gemeinsam mit den Medienpartnern „Der Standard“ und DIE ZEIT an einen ausgewählten Expertenkreis gezielt die Frage, kommende Themen aus jenem Gebiet zu nennen, mit dem sie sich gerade am stärksten beschäftigen. Und diese Themen online mit allen anderen Teilnehmenden zu diskutieren.
Projektablauf
Die Diskussion zu dieser Arena Analyse ist abgeschlossen. Die Inhalte sind hier aber weiterhin sichtbar und können nachgelesen werden. Sie können sogar die gesamte Dokumentation exportieren.

Bis 14. Dezember 2019 haben die eingeladenen Teilnehmer*innen die Möglichkeit gehabt Ihre Antwort in einem oder mehreren Beiträgen zu schreiben. Wie bei allen Arena Analysen sichern wir allen Teilnehmer*innen Anonymität zu. Diese Online-Diskussion hat in einem geschlossenen Arbeitsbereich stattgefunden, zu dem nur die eingeladenen Teilnehmer*innen Zugang hatten.

Alle Überlegungen sind in den Bericht eingeflossen, der Anfang 2020 erschienen ist.
Im Anhang finden Sie hier die Arena Analyse 2020 - Wir wissen, was wir tun, die auf Basis dieser Diskussion erstellt worden ist.

Mit besten Grüßen

Andreas Kovar und Walter Osztovics
Die Arena Analyse 2020
Postings
Tiefgreifenden Umbauprozess auf verschiedenen Ebenen
11/29/2019
1.   Welches sind aus Ihrer Sicht Themen, über die in den Medien derzeit noch kaum berichtet wird, die aber so wichtig oder so drängend sind, dass sie in den nächsten fünf Jahren zwangsläufig öffentlich diskutiert werden?
Gibt es Ihrer Meinung nach Themen, die derzeit noch nicht auf der politischen Agenda stehen, welche aber aufgrund ihrer Wichtigkeit dort bereits behandelt werden sollten?

Erstens: Wir befinden uns in einem tiefgreifenden Umbauprozess auf verschiedenen Ebenen (Stichwort sind Digitalisierung, umkämpfte Dekarbonisierung der Weltwirtschaft u.a.) und es wird – insbesondere beim Klima – zu disruptiven Veränderungen kommen.
Das meine ich nicht katastrophisch (in die Richtung wird ja durchaus berichtet), sondern als Analyse und Beschreibung.
Es wird um die Art und Weise der Veränderungen gehen: Politische Steuerung, Produktionsstrukturen, Lebensweise (Nicht nur Konsum, sondern vielfältige Formen des Zusammenlebens), öffentliche Diskurse, internationale politische und wirtschaftliche Beziehungen.
In der Debatte um soziale-ökologische Transformationen wird zwischen (neo-)liberales business-as-usual, autoritäre Varianten, Green Economy und grundlegender Umbau unterschieden.
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Vorherrschaft der Dystopien?
11/26/2019
Was ich mir beim Lesen der bisherigen Beiträge immer wieder gedacht hab: Es sind großteils schon sehr düstere Zukunftsfragen und -bilder, die hier platziert werden.
Rumorende Bedrohungen sozusagen - von der Klimakrise über das Fortschreiten gesellschaftlicher Polarisierungen bis zu algorithmischen Vorherrschaften.
Vielleicht ist ja eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre, die Vorherrschaft dystopischer Zukunftsbilder zu durchbrechen?
Mit Fragen wie zum Beispiel: Wie gelingt die Transformation von der "besitzenden" zur teilenden Weltgesellschaft?

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Verhaltensökonomischen Revolution
11/26/2019
1. Welches sind aus deiner Sicht Themen, über die in den Medien derzeit noch kaum berichtet wird, die aber so wichtig oder so drängend sind, dass sie in den nächsten fünf Jahren zwangsläufig öffentlich diskutiert werden?
Gibt es deiner Meinung nach Themen, die derzeit noch nicht auf der politischen Agenda stehen, welche aber aufgrund ihrer Wichtigkeit dort bereits behandelt werden sollten?

Ein wichtiges, unterbelichtetes Thema mit weiterem Potenzial wäre es, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der sogenannten „Verhaltensökonomischen Revolution“ zu nutzen, um die Verwaltung zu modernisieren und die politischen Zielsetzungen bürgernäher und effizienter zu erreichen.
Mit dem Nobelpreis 2017 für Richard Thaler und 2019 für die Feldexperimente von Esther Duflo ist die Politik nun endlich in der Moderne angekommen.
Es zählt nicht mehr nur, was der Wähler will oder was die Verwaltung als gegeben annimmt, sondern viel mehr was die Evidenz tatsächlich hergibt.
Genauso wie Unternehmen seit Jahrzehnten nur dann bestehen können, wenn sie nahe am Kunden agieren, so kann die Politik in Zukunft auch nur dann wirksam sein, wenn sie die Menschen besser kennenlernt.
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neue Kommunikationsformen und ihre Folgen
11/24/2019
Eine besorgniserregende Tendenz sehe ich in der Veränderung, die die permanente Präsenz von social media und dem Netz generell verursachen.
Untersuchungen zeigen, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen sinkt, wenn sie sich intensiv und lang andauernd mit social media oder mit den großen Plattformen beschäftigen.
Es entwickelt sich ein Leseverhalten, das sich nur mehr auf Bilder und Überschriften fokussiert und wenig Reflexion zulässt.

Mit einer geringen Aufmerksamkeitsspanne ist es kaum möglich sich mit der Komplexität der anstehenden Fragen in unserer Welt zu beschäftigen.
Eine angemessene und durchsetzbare Lösung in der Klima-Politik zu finden erfordert jedoch gerade dieses.

Die Kommunikation über social media hat zudem zu einer enormen Beschleunigung der Kommunikation geführt.
Die Zeit, eine Quell-Analyse vorzunehmen um den Wahrheitsgehalt einer Nachricht zu prüfen, wird immer kürzer.
Das gibt Verschwörungstheorien und ähnlichem einen starken Aufschwung.
Impfgegner, flat-earth-groups, Kreationisten etc. erreichen mittlerweile große Kreise die sie beeinflussen oder zumindest Zweifel an allem und jedem säen.
Die daraus resultierende Unsicherheit macht Menschen anfällig für Populisten, die einfache Schuldfragen stellen und simple Lösungen propagieren.

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Macht und Allmachtsphantasien von Google & Co
11/24/2019
1. Welches sind aus Ihrer Sicht Themen, über die in den Medien derzeit noch kaum berichtet wird, die aber so wichtig oder so drängend sind, dass sie in den nächsten fünf Jahren zwangsläufig öffentlich diskutiert werden?
Gibt es Ihrer Meinung nach Themen, die derzeit noch nicht auf der politischen Agenda stehen, welche aber aufgrund ihrer Wichtigkeit dort bereits behandelt werden sollten?

Die gesellschaftspolitische Macht und Allmachtsphantasien von Google, Amazon, Facebook,… die auch durch KI z.B. automatisiertes Fahren etc. massiv wachsen wird.
Und die Möglichkeiten zur Regulierung, inwieweit sie in unsere Welt und unser Weltbild bis hin zu unserem Konsumverhalten eingreifen dürfen.

2. Was sind Ihrer Einschätzung nach die konkreten Hintergründe und erkennbaren Wechselwirkungen hinter diesen Themen?

Die Macht dieser Konzerne wird unterschätzt, bzw. ist käuflich.
Menschliches wird zu handelbarer Ware.
Und die Konzerne wenden sehr viele Ressourcen auf, um noch viel, viel mehr Menschen zu erreichen.
Auch wenn E. Snowdens Enthüllungen kurz ein Schock waren, sind diese Konzerne heute viel weiter.
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Politische Kommunikation
11/24/2019
Mit dem Internet hat sich die politische Kommunikation verändert.
Massenmedien verlieren immer mehr ihre Kernfunktionen (Agenda Setting, Gatekeeping), Parteien haben ihre eigenen Newsrooms eingerichtet (Message Control), Bürgerinnen und Bürger dringen leichter in die politische Öffentlichkeit vor und Social Bots suggerieren Mehrheitsmeinungen.
Politische Online-Kommunikation orientiert sich verstärkt an Likes und gegenseitigen Diffamierungen.
Die Qualität und die teils notwendige Komplexität der Diskurse weichen nicht selten einer auf Emotionen abzielenden politischen Kommunikation.
Sach- und lösungsorientierte Politik gerät in den Hintergrund; Populismus und populistische (Angst-)Kommunikation werden belohnt.

Dieser kurze Problemaufriss zeigt, dass uns das breite Thema politische Online-Kommunikation noch längere Zeit beschäftigen wird.
Wir müssen uns überlegen, welche Rahmenbedingungen für politische Internetkommunikation notwendig sind, um letztlich demokratische Entscheidungsprozesse transparenter, offener und qualitätsvoller zu gestalten.
Dazu erachte ich es als notwendig, die einzelnen Akteure hinsichtlich ihrer Aufgaben im politischen System sowie deren Herausforderungen durch das Internet einer Analyse zu unterziehen und daraus konkrete Lösungsvorschläge abzuleiten.
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1) Die Kosten der Folgen des Klimawandels betragen aktuell b...
11/24/2019
1) Die Kosten der Folgen des Klimawandels betragen aktuell bereits mindestens 1 Mrd. € pro Jahr-konservativ in der Studie COIN gerechnet, da noch bei weitem nicht alle Folgen monetär gemessen werden können.
Dieser Betrag wird sich bis 2050 bis auf 8 Mrd. € pro Jahr steigern, wahrscheinlich wird der Betrag um ein Vielfaches höher sein.
Die Volkswirtschaft wird dadurch massiv belastet, abgesehen von den anderen direkten Folgen auf zahlreiche Sektoren unserer Wirtschaft (Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Infrastruktur etc.)
2) Durch die Folgen des Klimawandels wird in der Folge auch die Produktivität vieler Sektorten unserer Volkswirtschaft belastet, wie z.B. ein Rückgang im Tourismus oder die bereits auftretenden massiven Schäden in der Forstwirtschaft durch z.B. den Borkenkäfer.
3) Als Entscheidnungsgrundlage für die Politk wäre dringend die Herstellung der Kostenwahrheit angebracht, Einpreisung der Folgeschäden in die Budgetplanung.
Es würde sehr deutlich werden, dass offensiver Klimaschutz, das Nutzen der Chancen der Energie- und Mobilitätswende für die heimische Wirtschaft und eine dementsprechnende Investitionsoffensive auch die wirtschaftlich klügste Variante wäre - abgesehen von unsern Verpflichtungen gemäß des Klimavertrags von Paris.
Um die heftigsten und nicht mehr umkehrbaren Auswirkungen des Klimawandels möglichst gut abfedern zu können und damit den Wohlstand aufrecht  erhalten zu können, sind Anpassungsmaßnahmen in den betroffenen Sektoren der Volkswirtschaft offensiv durchzuführen - Modelle dafür werden bereits in den 44 Klimawandel-Anpassungsmodellregionen des Klimafonds in ganz Österreich umgesetzt.

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Den Gegensatz zwischen Umwelt und Wirtschaft aufheben!
11/24/2019
1. Umfassende Nachhaltigkeit – ein immer noch vernachlässigtes Thema

Im September 2015 wurde mit der „Agenda 2030“ so etwas wie ein Welt-Regierungsprogramm entwickelt, zu dem sich alle Mitgliedsstaaten der UNO verpflichtet haben. Ihr Kern ist dieProklamierung der so genannte globalen Nachhaltigkeitsziele („Sustainable Development Goals“, kurz – SDGs).
Ihr übergeordnetes Ziel formuliert: “Leave no one behind“.
Auch Österreich hat sich damit verpflichtet, seinen Beitrag zur Erreichung der SDGs zu leisten und wird 2020 erstmals in New York beim „High Level Political Forum“ über den Stand der Erreichung dieser Ziele berichten. 

Dabei wird das allgemeine Ziel der Nachhaltigkeit auf 17 Ziele und 169 Unterziele heruntergebrochen, deren Umsetzung sich auf recht konkrete Handlungsanleitungen für die Vermeidung von Armut und Hunger, über Arbeit und Wachstum, den Klimaschutz bis hin zum Weltfrieden aufspannen lässt. 
Obwohl diese Ziele fast alles formulieren, was in einem Gemeinwesen gut und wichtig ist, und obwohl sowohl zivilgesellschaftlich als auch wissenschaftlich intensiv an Optionen zu deren Umsetzung gearbeitet wird, wird die Agenda 2030 sowohl politisch wie auch medial recht stiefmütterlich behandelt.

2. Worum es geht

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Oeffentlichkeit, sozialer Fortschritt, Transdisziplinaritaet, Demografie
11/24/2019
1. Welches sind aus Ihrer Sicht Themen, über die in den Medien derzeit noch kaum berichtet wird, die aber so wichtig oder so drängend sind, dass sie in den nächsten fünf Jahren zwangsläufig öffentlich diskutiert werden?
Gibt es Ihrer Meinung nach Themen, die derzeit noch nicht auf der politischen Agenda stehen, welche aber aufgrund ihrer Wichtigkeit dort bereits behandelt werden sollten?

Liberale Öffentlichkeit gegen Autoritarismus, Qualität der politischen Diskurse, deliberative Demokratie, Stärkung lokaler Gemeinschaften: Die Gefahren der Untergrabung der Demokratie haben sich rasch gezeigt, heute wird die politische Polarisierung durch populistische Bewegungen als gefährliche Entwicklung gesehen (dies hat die Alternative Konkordanz-Konkurrenz-Demokratie, in der Österreich noch verfangen ist, abgelöst), dies wurde immer wieder seitens der FPÖ mit Hinweisen auf die I.Republik herangezogen (auch die Polizeipferde sind eine derartige Anspielung, was aber nicht thematisiert wurde).
Es gibt eine rhetorische Ablehnung der „illiberalen“ Demokratie, aber es gibt unzureichende Bilder der Demokratie, die es zu verteidigen bzw. zu entwickeln gilt.
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Religion und Politik
11/23/2019
Religion ist eigentlich laufend Thema in politischen und medialen Debatten.
Es wird über den Islam geschrieben, es wird von christlichen Werten und christlich geprägter Kultur gesprochen (oder gar von christlich-jüdischer Kultur - wobei eigentlich nie geklärt wird, was jetzt eigentlich "jüdisch" daran sei).
Es gibt auch "Dialoge" zwischen Politik und Religionsgesellschaften.
Gleichzeitig wird der säkulare Staat/Säkularität betont.

Die allermeisten dieser Debatten bleiben jedoch sehr oberflächlich.
Die Grundproblematik, das Wissen über Religionen und religiöses Wissen in der Gesellschaft sehr gering sind, wird nicht angesprochen.
Ebenso entzieht man sich einer reflektierten und kritischen Auseinandersetzung mit den angesprochenen Punkten.
Das betrifft ebenso die Religionsgemeinschaften.
Hier haben wir zwar bei den christlichen Konfessionen ungefähre Zahlen über die Mitglieder, sie fehlen uns jedoch bei islamischen Gruppen und beim Judentum.
Die schätzungsweise erhobenen Zahlen der "praktizierenden" Gläubigen deuten auf einen stetigen Rückgang hin.
Das hat zweifache Auswirkungen: Die konkrete Begegnung und Auseinandersetzung mit Religion(en) geht gesamtgesellschaftlich ebenso zurück.
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Hinterfragung des Technologieparadigmas & Lücke zw. Wissen und Handeln
11/20/2019
Durch technische Veränderungen (mit-)verursachten Umweltproblemen wird oft mit technischen Lösungen begegnet, die wiederum neue Umweltprobleme hervorrufen können.
Etwa seit der Jahrtausendwende, gehäuft jedoch in den letzten Jahren, beschäftigen sich zahlreiche Arbeiten mit der Gestaltung von Veränderungsprozessen, Transformation und Transition, z.B. Arbeiten zur Transformation der Energiesysteme, Transformation und Ernährung, Transformation und Mobilität,...

Lücke zwischen ökologischem Wissen und Handeln:
Im Rahmen der Umweltethik beschäftigen sich eine Reihe von Arbeiten mit der Bereitschaft zu ökologischem Handeln bzw. Verhaltensänderung und dem Widerspruch zwischen ökologischem Bewusstsein und ökologischem Handeln.
Besonders um die Jahrtausendwende wurde dazu in den Bereichen Gesellschaftstheorie, Motivationskonzept, Handlungstheorie und Verantwortungsethik nach Antworten gesucht.
•   Akzeptanz von umweltpolitischen Maßnahmen: Im Bereich der Umweltethik werden auf verschiedenen Ebenen Antworten für das Akzeptanzproblem gesucht.
Ein Teil der Arbeiten zu diesem Thema beschäftigt sich mit der Hypothese „vermehrte Akzeptanz durch faire Verteilung (von Ressourcen, Kosten, Lasten)“, eine weiterer mit dem Ansatz „Akzeptanz durch Ästhetik“ (z.B. Ästhetik erneuerbarer Energiesysteme) und ein dritter mit „Akzeptanz durch gerechte Entscheidungsprozesse“.
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Vertrauensverlust in unsere Institutionen und in die Politik
11/19/2019
Zuletzt wird vielfach beklagt, dass die Grundlagen unseres Verständnisses von Politik – liberale Demokratie, Rechtsstaat und Grundrechte – ins Rutschen geraten seien, dass immer mehr Menschen mit diesen Grundwerten bzw. Grundlagen (fundamentals) nichts anfangen können oder wollen und sich stattdessen den Vertretern der illiberalen Demokratie (copyright V. Orban) zu wenden.
Dass sie das Vertrauen zu unseren Werten verloren hätten.
Vielleicht sollten wir etwas genauer hinsehen, um zumindest einen Hinweis zu bekommen, was da passiert sein könnte: Mein Schlüsselerlebnis war vor einigen Wochen die Lektüre der 1948 von den VN erfolgte Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.
Danach haben etwa alle Menschen, ohne Unterschied, etwa der Rasse, Hautfarbe, des Geschlechts, der Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz (Artikel 2 und 7 zusammengeführt).
Es haben ebenfalls alle Menschen Anspruch auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit (Artikel 23 Abs. 2) oder ein Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihnen und ihren Familien eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert (Artikel 23 Abs 3).
Zeigt unsere Alltagserfahrung solche Praxis?
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"Social" - neue Business Norm | Skalierung von sozialen Unternehmen
11/19/2019
Gesellschaftliche Herausforderungen unternehmerisch lösen und dabei soziale Verantwortung in jeden Schritt der Wertschöpfungskette integrieren, das ist soziales Unternehmertum.
Im Gegensatz zu klassischen NPOs, erwirtschaften soziale Unternehmen mit ihrem Tun Gewinne. 

Auf europäischer Ebene baut die Definition eines Sozialunternehmens auf drei Dimensionen auf: 
•   Unternehmerische Dimension (bei der durch den Verkauf von Waren/Dienstleistungen auf dem Markt Einnahmen erwirtschaftet werden, unter anderem durch o?ffentliche Auftra?ge) 
•   Soziale Dimension (die Verfolgung eines ausdru?cklichen sozialen Ziels und die Lieferung/Erbringung von sozial gepra?gten Produkten/Dienstleistungen) 
•   Governance-Dimension (Rechenschaftspflicht, Teilhabe und Transparenz). 
In den letzten Jahren wurden mehr und mehr „Social Businesses“ gegründet (Deloitte, Forbes, Financial Times).
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Globale Migrationsströme unabhängig von der Krisen-Ursache wie Vertreibung, Krieg, Klima ...
11/19/2019
Das Verlassen der Heimat ("Heimat ist, wo Liebe ist") verursacht immer Schmerz, Angst, Wut oder Trauer, wenn sie unfreiwillig stattfindet.
Aber selbst wenn die Heimat freiwillig verlassen wird, weil ein neues Leben irgendwo in Aussicht steht, ist mit Unsicherheit und Furcht verbunden. Unsere hohe Aufmerksamkeit erhalten berechtigt die unfreiwillig Vertriebenen.
Aber selbst dort sind wir sehr konservativ und reaktiv hinsichtlich der Fluchtursachen.
Da hat schon etwas katastrophal Überraschendes zu passieren, dass uns der Schreck in die Knochen fährt und das Geldbörsel aufgeht.
Naturkatastrophen, wie Erdbeben oder Flutwellen stehen da ganz oben auf der Aufmerksamkeitsskala, dann folgen Gewaltursachen wie Krieg und Ethnozid, oft nur über einen beschränkten Zeitraum und wenn sich das Unheil nur langsam anbahnt wie die Klima-Krise, werden wir erst bei Hungersnot aufmrksam.
Diese reaktive Haltung gegenüber den Fluchtursachen lässt uns immer zu spät kommen.
Der Hilfe, die dann absolut notwendig und dringend wird, geben wir dann noch den Heiligenschein der Mildtätigkeit.

Die Menschheit wächst freiwillig und unfreiwillig zu einer globalen Gemeinschaft zusammen.
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Entfremdung zwischen Eliten und Medien
11/18/2019
In intellektuellen Zirkeln wird die Entfremdung zwischen Eliten und Massen durchaus diskutiert.
Aber bringen die Diskussionen auch Ergebnisse?
Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass die Eliten von der Überzeugung getragen sind, Ereignisse und Zusammenhänge besser verstehen und einordnen zu können.
Für mich stellt sich die Frage, wie wir aus dieser Position heraus dennoch ein Verständnis für jene entwickeln können, die mit einfachen Antworten vorlieb nehmen.
Es besser zu wissen, mag objektiv stimmen - führt aber eben zu dieser beklagten Entfremdung.
Ähnliches gilt für die inzwischen mehr berüchtigte als berühmte "Political Correctness", deren gute Absicht durch Überteibung in ihr Gegenteil verkehrt wird und erinnert fallweise an "Neusprech" in Orwell´s 1984. Und schließlich trägt zur Entfremdung bei, wenn viele Menschen das Gefühl haben, dass vorwiegend "Minderheits-Themen" öffentlich verhandelt werden und sich die Eliten nicht um die Sorgen und Anliegen der breiten Mehrheit kümmerten.
Diese Entfremdung stellt unser demokratisches System auf die Probe.
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Digitalisierung
11/18/2019
Natürlich ist das Thema Digitalisierung in aller Munde und weit oben auf der politischen und medialen Agenda.
Allerdings meist im Sinne konkreter (zukünftiger) Angebote und technischer, eventuell noch rechtlicher, Fragen.
Zu wenig beachtet scheint mir der Aspekt, was die Digitalisierung mit uns Menschen macht - als Individuen und als Gesellschaft.
Die bisherige Digitalisierung aller Lebensreiche - beginnend für die meisten mit dem Einsatz des Computers im Büro - war nur der Beginn.
Inzwischen sollten wir von einem nächsten großen Schritt sprechen - nämlich dem "Dataismus".
Die Digitalisierung aller Lebensbereiche, die weltweite Vernetzung und der rasante Anstieg an Rechenleistung und Speicherkapazität macht bisher undenkbare möglich: Die Sammlung und Auswertung von Daten in riesigen Volumina und deren Nutzung für Interpretationen, ja für Vorhersagen bis hin zu eigenständigen Entscheidungen durch Künstliche Intelligenz.
Was wir bisher nur vom Wetterbericht kannten, wird plötzlich für viele Lebensbereiche möglich.
Amazon ist ja kein Paketlieferdienst, sondern ein Vorhersageinstrument dafür, was ich als nächstes kaufen werden.
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Demografische Situation Osteuropas ist mehr als alamierend
11/18/2019
Wir haben schon so lange und so viel über die demografische Entwicklung und Gefahr gelesen, dass wir sie nicht mehr als ernsthafte Bedrohung sehen.
Tatsächlich hat sich ja auch die Situation in vielen Ländern Mittel und Westeuropas durch die Zuwanderung aus Nord und Osteuropa auch wesentlich entschärft.
Ganz besonders in Österreich ist der prognostizierte Rückgang der jungen Bevölkerung nahezu nicht eingetreten.
Tatsächlich hat sich damit aber ein enormes Problem in Osteuropa aufgebaut.
In 8 Ländern der EU ist binnen der letzten 10 Jahren die Erwerbsbevölkerung zwischen 15 und 25 um mehr als 25% zurückgegangen, in Lettland um 46%!
Gegangen sind nicht nur die Jungen sondern vorallem die besser ausgebildeten Jungen.
Neben der daraus entstehenden ungeheuren Probleme in den künftigen Sozialsystemen dieser Länder sind ganze Landstriche "entvölkert".
Unternehmen ziehen ab, öffentlicher Verkehr und Infrastruktur verschwinden.
Trotz aller Strukturfondbemühungen entstehen gerade ungeheuer große "tote" Regionen.
Das Ziel regionale Unterschiede in der EU zu minimieren muss damit als gescheitert betrachtet werden.
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Aushöhlung der Mitsprache der Zivilgesellschaft
11/18/2019
In den letzten jahren wurde auf Druck und mit Beteiligung rechtspopulistischer Parteien nicht nur in anderen Staaten der EU und anderswo sondern auch in Österreich an den Mitsprachemöglichkeiten der Zivilgesellschaft "gesägt".
Stichworte UVP-Verfahren, erschwerte Anerkennung als Umweltorganisation etc.

Hintergrund ist die Haltung "rechter" Parteien, dass sie ohnehin, weil gewählt, sie selbst die Interessen "des Volkes" vertreten.
Daher die Mitsprache der Zivilgesellschaft überflüssig wäre.
Abgesehen davon, dass die Zivilgesellschaft nicht nur Interssen von Menschen, die bereits leben, vertritt (z.B. Interssen zukünftiger Generationen, Interessen jener, die keine Stimme haben, wie Tieree, Umwelt oder Natur als ganzes etc.), also diese Interessen auch einfließen müssen in demokratische Prozesse, ist auch die Haltung, dass jemand der gewählt wurde, bereits "alles wüsste" und berücksichtigen kann, ziemlich daneben.
Kaum eine wissenschaftliche Einrichtung glaubt mehr, wirklich etwas zu wissen.
Woher also die Annahme, dass eine zufällig auf einer Parteiliste stehende Person "alles wüsste"

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was kommt nach der digitalisierung
11/18/2019
wie schaut dass leben nach der digitalisierung aus? gibt es irgendeinen bereich der egal ob negativ oder positiv unverändert bleibt? auswirkungen der quantenwirtschaft.wann endet das permanente streben nach wachstum. ende der anbetung des götzen mammon.wie gehen wir mit der zunehmenden physischen und psychischen überforderung um.gibt es eine perfekte kreislaufwirtschaft. wie findet die gesellschaft und die welt insgesamt wieder zusammen.die bedeutung der sozialen kompetenz.die bedeutung der familie.auswirkungen der quantenwirtschaft

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Fehlendes Grundverständnis für KI, die Schlüsseltechnologie der Zukunft (und der Gegenwart!)
11/16/2019
KI ist die Schlüsseltechnologie der kommenden Jahre, ihr Einsatz redefiniert Wirtschaft, Märkte und Gesellschaft.
Diese rasante Entwicklung und die Mystik der denkenden Maschine nähren im gleichen Maße übersteigerte Erwartungen an heilsbringende Technologien, wie sie auch uralte Ängste des Menschen befeuern, demnächst von unkontrollierbaren Robotern hinweggerafft zu werden. Die kollektive Verunsicherung, die den Prozess der digitalen Transformation schon generell begleitet, wird durch die neue technologische Qualita?t von KI auf eine weitere Stufe gehoben.
Das Resultat sind simplifizierende und polarisierende Mensch-Maschine-Erza?hlungen, die den aktuellen KI-Diskurs dominieren und den Blick 
auf die entscheidenden Themen verschleiern, die heute auf der KI-Agenda stehen müssten.

Das Auseinanderklaffen von öffentlicher Diskussion und Realität beschreibt die ZEIT treffend: „Wir schauen auf den Horizont und halten ängstlich Ausschau nach einem kommenden Tsunami, aber stehen längst bis zur Hüfte im Wasser.“ Und man möchte ergänzen: Wir gießen ständig selbst Wasser nach, denn längst sind die unterschiedlichen Formen und Reifegrade von KI zur Normalität geworden: Selbstlernende Systeme steuern die Spracherkennung in Smartphones, lassen Autos (teil-)autonom fahren und helfen bei maschinellen Übersetzungen, bei der Identifikation von Objekten oder Personen, bei Kreditvergaben und Vorhersagen aller Art. Und sie dringen in den ganz alltäglichen und höchst persönlichen Bereich des Lebens vor: Sie schlagen uns in Online-Shops Produkte vor, am Smartphone die passende Musik und in Partner-Portalen den idealen Liebhaber.

Wir sprechen also nicht von einem diffusen Morgen, sondern ganz konkret bereits von Heute.
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Erosion moralischer, intellektueller und institutioneller Ressourcen
11/15/2019
In den Medien wird über eigentlich fast alles berichtet, das wichtig und drängend ist und wird.
Die Frage ist nur: Wie?
In welcher Tiefe?
Mit welchem Ziel?
Klimakrise, Überalterung, demographischer Wandel, Pluralismus, technologische und wirtschaftliche Entwicklungen, demokratische Auseinandersetzung.
Die Themen sind alle da, und zu allen gibt es eine Vielzahl an „Lösungen“, „Konzepten“ oder zumindest Überschriften.
Mein Eindruck ist aber, dass nicht gewagt oder schlicht nicht gekonnt wird, sich mit den grundlegenden und damit letztlich entscheidenden Fragen zu befassen.
Für mich betrifft das vor allem jene nach den moralischen, intellektuellen und institutionellen Ressourcen für den Umgang mit all diesen Fragen.

3 Beispiele:

Altern und die Herausforderungen der Pflege sind zunehmend präsent.
Die Antworten darauf lauten meist: Mehr Mittel.
Über andere Ressourcen, die es braucht, wird kaum gesprochen.
Aber was ist es, dass Alte und Kranke und jene, die sie pflegen, durchhalten lässt?
Welche moralischen Ressourcen brauchen sie, was vermittelt ihnen einen Sinn in ihrem Leben, ihrem Tun?
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Zunahme psychischer Erkrankungen, Verschlechterung der sozialen Kompetenz, Vereinsamung
11/15/2019
Der Drang nicht nur Systeme, sondern auch Individuen in ihrer Produktivität und Funktionsweise zu optimieren, wird viele Menschen zunehmend überfordern.
Wachsender Druck wird immer häufiger psychische Probleme erzeugen, die ohne entsprechende Behandlung psychische Erkrankungen werden können.
Die Digitalisierung der Kommunikation reduziert Ausgleich im menschlichen Miteinander.
Computerspiele und soziale Medien ermöglichen Kommunikation ohne soziales Lernen.
Ohne Mimik und Gestik des Kommunikationspartners zu erkennen, kann man kaum Empathie erlernen oder praktizieren.
Das eigene Ego wird zwangsläufig zum einzigen emotionalen Maßstab.
Soziale Intelligenz geht verloren.
Dadurch wird mittelfristig auch der gesellschaftliche Zusammenhalt geschwächt, weil andere Lebens- und Gefühlswelten nicht mehr nachempfunden werden können.

Hintergrund dafür ist ein zu wenig hinterfragtes Wachstums- und Optimierungsparadigma.
Wer ständig an sich arbeitet, immer noch mehr und Besseres leistet und darstellt, erhält eine Belohnung.
Wer nicht mit kann oder auch mit will, fällt aus den Systemen.
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Datensammlung, Datenverwendung, Algorithmen
11/15/2019
Legal und illegal werden immer mehr Daten von Individuen, Organisationen, Prozessen uvm.
gesammelt. Durch die Anwendung von Algorithmen erfolgt auf Basis dieser Daten eine Bewertung und häufig auch direkt eine Handlung.
Damit wird jedes Individuum zunehmend zum Objekt.
Die Freiheit des Subjekts geht verloren.
Die Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte werden verletzt, wenn komplette Verhaltens- und Eigenschaftsprofile von Menschen, nur auf Basis von Daten und deren Verknüpfung erstellt werden.

Viele Menschen sind sich der Relevanz ihrer Daten und deren Weitergabe nicht bewusst.
Erstmals wird im Zusammenhang mit der JÖ-Karte die Problematik diskutiert.
Klar ist, dass die Datensammlung auch heute schon in Österreich weit über das Einkaufsverhalten hinausgeht.
Gesetzliche Regelungen zum Datenschutz hinken der Realität hinterher.

Hintergrund dafür ist die digitale Weiterentwicklung, also die Weiterentwicklung der Möglichkeit.
Neben dem Sammeln von Daten werden Verwendungssysteme zunehmend harmonisiert um Kompatibilität zu erreichen.
Diese ist zur Datenverknüpfung ausschlaggebend.
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Leben in der Stadt, Stadterhitzung, Mobilität
11/15/2019
Urbane Räume erleben stetigen Zuzug.
Das macht Wohnraum zum umkämpften Gut.
Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren kaum entspannen.
Bevölkerungswachstum bedeutet Mobilitätswachstum.
Auch der Raum dafür ist knapp.
Motorisierter Individualverkehr, fahrend oder parkend bringt den Kollaps.
Schließlich sehen sich urbane Räume mit steigender Überhitzung in den Sommermonaten konfrontiert.
Verbrennungsmotoren tragen dafür Mitverantwortung.
Wenn gleich diese Themen schon zum Teil auf der politischen Agenda stehen, werden sie nicht mit jener Dringlichkeit verfolgt, die es zu einer Dämpfung der Eskalation brauchen würde.

Hintergrund dafür ist eine nur zähe Bereitschaft von Politik und Einzelnen in neuen Logiken zu denken.
Der Vorstellung vom Wohnraum im lebenslangen Eigentum erschwert neue alternative Wohnmodelle, die alterphasenadäquat benützt werden.
Trotz kontinuierlichem Flächenverbrauch durch Neubauten, wird der konventionelle Bedarf an Wohnraum nicht gedeckt.
Touristische Wohnraumnutzung a la airbnb belasten die Situation weiter.
Wohnen in innerstädtische Räume ist für die Mehrheit der Menschen nicht (mehr) finanzierbar.
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Selbstbehauptung der Demokratie und Handlungsfähigkeit
11/11/2019
Für den Westen wird die Selbstbehauptung seiner politischen Selbstverständlichkeiten zum Problem.
Dies bezieht sich in herausragender Weise auf den Bestand und die Beharrungskraft gegenüber fundamentalistischen oder autokratischen politischen Akteuren und Systemen - nach innen wie nach außen.
Der Blick über die nationalen, europäischen und transatlantischen Grenzen hinaus zeigt, dass es "den" Westen - so wie im Rahmen der französischen und angelsächsischen demokratischen Tradition gedacht und im Verbund mit anderen liberalen Demokratien realisiert - so nicht mehr gibt.
In vielerlei Hinsicht gerät das demokratische Modell des Westens und seine staatliche Handlungsfähigkeit unter Beschuss.
Dieses System einer durch Gewaltenteilung und Wehrhaftigkeit definierten Demokratie erodiert durch den Rechtspopulismus von innen und den Autokratismus und die Diktatur von aussen.  Für Europa endet nun die Zeit der Methode Monnet in der es galt, durch Package Deals und integrationspolitische Trippelschritte das eigene Format zu akzentuieren.
Die Besetzung der Krim durch Russland, die Geringschätzung Europas durch die Türkei oder der Isolationismus der USA zwingen Europa als Kern des Westens dazu, sein Selbstverständnis heute wieder klar zu definieren und die Idee von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nach innen sowie die staatliche Handlungsfähigkeit nach aussen zu revitalisieren.
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Öffentliches Geld für öffentliche Daten - Datensouvernität und der Hebel der öffentlichen Investitionen
11/09/2019
Smart Cities und digitale Verwaltung - machen das Leben leichter aber auch leider die BürgerInnen transparenter.

Diese Formel, die meist im Zusammenhang mit digitalen Angeboten die das Zusammenleben in Städten oder die Zusammenarbeit mit Behörden begleitet - ist kein Naturgesetz.

Es können auch Regierungen transparenter werden - wie die taiwanesische Digitalministerin Audrey Tang seit Antritt ihrer Tätigkeit unter Motto "total transparency" aber eben der Transparenz der Regierungstätigkeiten, nicht der Bevölkerung verfolgt.

Kommunen und Länder sind KundInnen und nicht Bittstellerinnen, wenngleich Großkonzerne wie Amazon oder Google teilweise größere Gewinnen als viele Volkswirtschaften aufweisen können.
Beispiele wie es die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, oder auch die Amsterdamer Stadtregierung vormacht sollten zum europäischen Normalzustand werden:

Wenn Software beispielsweise im Gesundheitswesen angeschafft wird, sollte die erste Wahl immer Open Source sein - auch hier hat Audrey Tang ein Beispiel vorgelebt :am Tag ihres Amtsantrittes hat sie den Kernel der öffentlichen Verwaltung auf Linux umgestellt.
Nebenbei bietet sie in "presidential hackathons" und offenen Sandboxing Formaten auch die Überprüfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in allen Bereichen von Bauen bis Urheberrecht auf die Tauglichkeit in der digitalen Welt an.

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Die 3. Säule fehlt - Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft
11/09/2019
Nachrichten über wissenschaftliche Erkenntnisse sind meist auf die Woche der Vergabe der Nobelpreise, gelegentliche Einblicke in den Alltag an Hochschulen oder regelmäßige widerkehrenden Forderungen Politik möge der Wissenschaft doch mehr Gehör schenken beschränkt.

Was abseits der Wissenschaftsseiten großer Medien fehlt, ist die systematische Einbeziehung der sogenannten dritten Säule der universitären Forschung: dem Transfer des Wissens in die Gesellschaft.

Gründe dafür liegen innerhalb des Elfenbeinturms: schon die zweite Säule neben der Forschung, die Lehre, wird in meisten Fällen als karrierebehindernde, lästige Pflicht erachtet.
Unter diesem Produktionsdruck stehen Aktivitäten der Wissensvermittlung und gemeinsamen Generierung von Wissen in der akademischen Prioritätenliste leider ganz weit hinten.
Statt gesellschaftlicher Relevanz, ist in den meisten Naturwissenschaften die statistische Signifikanz, die deutlich stärkere Währung.
Die Publikationsmenge ist in den meisten Ländern die einzig gültige Währung im Track Record von angehenden WissenschafterInnen (Ausnahmen in z.B. Großbritannien wo auch Evaluationen von Lehrtätigkeit in die Beurteilung des akademischen Personals einfließen zeigen eine mögliche Richtung auf).
Die Kluft zur gesellschaftlichen Vermittlung wird stetig größer, da in Fachpublikationen nur durch enorme Spezialisierung Gehör erzielbar ist.
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Nachhaltige Gestaltung des Erwerbslebens – Sustainable Careers und Career Crafting
11/09/2019
Im Zuge der Debatten über die Veränderungen am Arbeitsmarkt u.A. durch Globalisierung, Digitalisierung und den demographischen Wandel fehlt meistens die Benennung der Widersprüche und noch öfter das Aufzeigen von Handlungsbedarf und -möglichkeiten:

Den Forderungen, die seitens der Politik und vieler Arbeitgeber immer (noch) formuliert werden – eine Auswahl – stehen viele Widersprüche auf volkswirtschaftlicher wie psychologischer Ebene entgegen:
„es muss länger gearbeitet werden“ – steht hoher Altersarbeitslosigkeit und auch dem großen Wunsch nach zB Altersteilzeit entgegen oft auch weil körperlich und oder physisch den Anforderungen nicht mehr nachgekommen werden kann
„der Lebenslauf darf keine Lücken aufweisen“ – steht kürzer werdenden Beschäftigungsverhältnissen gegenüber , häufig auch weil sich Branchen und die Tätigkeitsprofile verändern
„lebenslanges Lernen“ – steht Einschränkungen bei der Inanspruchenahme der Bildungskarenz, welche eigentlich ein Vorzeigeprojekt in der Entwicklung von Brücken über die zwangsläufigen und teilweise auch notwendigen Brüchen in Lebensläufen entgegen
Und last not least:
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Das Pensionsproblem: Lösung vor Ideologie
11/09/2019
In der Pensionsfrage verharrt Österreich seit Jahren in einem Ideologiestreit, der Lösungen verhindert: Auf der einen Seite diejenigen, die den Generationenvertrag in Gefahr sehen.
Auf der anderen Seite diejenigen, die vor Altersarmut warnen.
Deshalb lassen sich folgende Sätze auch nicht schreiben, ohne im Verdacht zu stehen, als Lobbyist in der Versicherungsbranche tätig zu sein: Das Verhältnis zwischen Einzahlungen ins Pensionssystem und Auszahlungen verschlechtert sich.
Die Lebenserwartung steigt, die Geburtenrate ist niedrig.
Die Jungen starten später als in der Vergangenheit ins Berufsleben und zahlen damit auch erst ab einem höheren Lebensalter Pensionsversicherungsbeiträge.
Das Pensionsantrittsalter hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert.
Außerdem ist zwischen 1970 und 2015 in Österreich die durchschnittliche Pensionsdauer bei Frauen von 16 auf 22 Jahre und bei Männern von 11 auf 20 Jahre gestiegen.
Die 1956 bis 1969 Geborenen – das sind die geburtenstärksten Jahrgänge seit dem Zweiten Weltkrieg – treten nun in den Ruhestand und verbleiben dort so lange wie keine Generation zuvor.

Das sind natürlich alles keine Gründe dafür, das staatliche Pensionssystem als solches in Frage zu stellen.
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Marginalisierung öffentlicher Infrastruktur & Emotionalisierung des Alltags
11/05/2019
Ich sehe folgende zwei „emerging issues“ in DACH im Speziellen und Europa im Allgemeinen.

Erstes emerging issue ist eine Marginalisierung von öffentlicher Infrastruktur.
Infrastruktur meint hier zum einen „klassisch“ (für den DACH-Raum) Strom/Gas, Wasser, Sicherheitswesen, Gesundheitswesen und Transport und zum anderen Informations- und Kommunikationstechnologieinfrastruktur (momentan aktuelles Beispiel 5G Netze).
Marginalisierung meint hier zwei Dinge.
Erstens, und vor allem, die marginalisierte (und stärkere werdende) Wahrnehmung seitens der breiten Öffentlichkeit, dass diese Branchen „unwichti“g sind.
Während viel über so genannte „Zukunftsfelder“ wie Nanotechnologie und Fintech gesprochen wird, verschwinden diese Branchen zunehmend in der Öffentlichkeit.
Das Problem ist eine mangelnde Attraktivität für kluge Kopfe und als ultimative Konsequenz eine sinkende Qualität der Leistungen dieser Branchen.
Da diese Branchen jedoch elementar für das Zusammenleben sind (wenngleich „unsichtbar“) aber gleichermaßen weitaus komplexer als endkundenorientierte Branchen (insb. wegen dem Einfluss von Regulation, die disruptiv wirken kann; vgl. Atomausstieg in Deutschland), ist ein Gegensteuern elementar.
Es gibt vor allem von Unternehmen selbst Gegensteuerungsmaßnahmen - Verbund und Wien Energie (bzw. Wiener Stadtwerke) sind positive Beispiele in Österreich.
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Die Soziale Frage in ihrer digitalen Version
11/05/2019
Frage 1:
Die Voraussagen, die zu Beginn dieses Jahrhunderts im Hinblick auf die beiden größten bevorstehenden Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft gemacht wurden, lauteten:
Die Globalisierung wird zu weltweiter Armut, zu wachsender Ungleichheit zu Massenarbeitslosigkeit führen.
Die Digitalisierung dagegen eröffnet eine Wunderwelt für kreative Menschen, die unternehmerische Ideen, aber kein Kapital haben.
Sie begünstigt die Kleinen, size will not matter anymore.

Tatsächlich ist in beiden Fällen annähernd das Gegenteil eingetreten: Die Globalisierung hat mehr Wohlstand gebracht, dafür entstanden durch die Digitalisierung neue Monopole und Machtkonzentrationen.
(Die Einschränkung „annähernd“ ist nötig, weil das Bild natürlich nicht so schwarz-weiß ist.
Selbstverständlich hat auch die Politik der offenen Grenzen und des Freihandels Opfer gefordert, ganze Industrien wurden verlagert, die starke Zunahme des Welthandels hat negative ökologische Folgen, etc. Vor allem das Problem der fairen Besteuerung von Unternehmen, die jederzeit mit dem Abwandern drohen können, ist nie wirklich angegangen worden, ebenso wenig die Regulierung der weltweiten Finanzströme.
Dennoch gilt, dass die Globalisierung den Wohlstand weltweit massiv gefördert und die weltweite Ungleichheit geringer gemacht hat.
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Das Ende der Privatsphäre
11/05/2019
Was wir in der Vergangenheit als Privatsphäre kannten, gibt es immer weniger und bald gar nicht mehr: Einen Lebensbereich, zu dem niemand anderer Zutritt hat, wo wir selbst entscheiden können, was wir dort tun und wer davon erfährt.

Die Privatsphäre ist durch die Menschenrechte geschützt, dieser Schutz ist aber durch die Digitalisierung wirkungslos geworden.

Jeder von uns steht mehr oder weniger ständig unter irgendeiner Form der Beobachtung oder Überwachung:
•   Die Korrespondenz über Email, Whatsapp, Instagram, etc. kann jederzeit eingesehen und für Dritte verfügbar gemacht werden.
•   Es gibt zumindest in Städten kaum noch Plätze, wo nicht Kameras die Passanten registrieren.
•   Wenn jemand ein öffentliches Verkehrsmittel betritt oder in einem Auto mit GPS-Navigator sitzt, kann sein Aufenthaltsort festgestellt werden, auch nachträglich.
•   Wer ein Handy eingesteckt hat, ist ebenfalls in der Regel ortbar, meist zeichnen die Handys auch die Aufenthaltsorte auf.
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Komplexität verliert gegen Storytelling
11/05/2019
Prolog: Komplexität verliert
In einer Zeit, in der wir nur das nächste Narrativ suchen und uns in Storytelling üben, wird es zunehmend unattraktiver sich mit komplexen Zusammenhängen auseinanderzusetzen.
Obwohl wir dem Wirtschaftssystem vorwerfen kurzfristigen Quartalskapitalismus statt Nachhaltigkeit zu betreiben, sind die politischen Systeme noch viel mehr auf Kurzfristigkeit ausgerichtet und hanteln sich nur mehr von Newscycle zu Newscycle statt gesamtgesellschaftlich relevante Lösungen zu erarbeiten.

Dieser Befund ist zwar nicht neu, führt aber dazu, dass die Analysen und Lösungsansätze für die großen Herausforderungen der heutigen Zeit viel zu oberflächlich und einzelmaßnahmenbezogen bleiben.
Wir thematisieren die Herausforderungen, aber es passiert nichts Wesentliches und Grundlegendes.
Vor allem bleibt immer mehr unbeleuchtet, welche unterschiedlichen Wirkungen politische Maßnahmen bzw auch das politische Nichts-Tun haben.
In einer Single-Issue-Gesellschaft neigen wir zu monokausalen Erklärungen und 0-1 Entscheidungen.
Dieses Muster zieht sich meines Erachtens durch die drei großen Herausforderungen dieser Zeit, die am Ende des Tages gerade über ihre Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt eng miteinander verknüft sind: Klimakrise / Daten- bzw Überwachungskapitalismus / Demokratiemüdigkeit.

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Fehlender Diskurs über grundsätzlich neue gesellschaftliche Konzepte
11/04/2019
Es findet kaum ein Diskus statt über grundsätzliche Systemänderungen.
Es fehlt der Mut, neue Konzepte auch nur anzusprechen.
Diese wird es jedoch brauchen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
Ein offener Diskurs darüber wäre notwendig, da es ohnehin Zeit brauchen wird, um diese zu entwickeln.
•   Arbeit und Wirtschaft: das Credo des Wirtschaftswachtsums wird kaum angetastet. Neue Wege, wie Gemeinwohl- Ökonomie oder Bedingungsloses Grundeinkommen als Beginn einer Entwicklung hin zu neuen gesellschaftlichen Entwürfen werden noch als völlig abstrus abgeschmettert. Die Arbeitswelt steht jedoch vor so großen Umwälzungen, dass wir mit einer bloßen Adaptierung des jetzigen Modells der Ausrichtung auf Erwerbsarbeit und auf Gewinn ausgerichtetes Wirtschaften auf Dauer nicht weiterkommen werden.
•   Verkehr: bestehende Mobilitätskonzepte werden zu wenig in Frage gestellt und neue Konzepte gedacht. Die Förderung von E- Mobilität als Lösung  ist eine Maßnahme, die viel zu kurz greift. E- Autos benötigen genauso viel Platz und Infrastruktur, gefährden weiterhin andere Verkehrsteilnehmer, verursachen Stau, benötigen Ressourcen zur Herstellung wie auch für den Betrieb.
•   Alles läuft hinaus auf ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft, der Zusammenhalt beginnt zu erodieren: Gap zwischen Arm und Reich, Gap zwischen Modernisierungsgewinnern und Abgehängten, zwischen Menschen in Ländlichen Gegenden und Stadtbewohnern, etc. In Ländern wie Frankreich oder Chile entladen sich diese Konflikte bereits auf der Straße.

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Medizin, AI und liberale Demokratie
11/04/2019
• Ich denke, es sollte (mehr) über die schon gegebenen und praktizierten Methoden zur „Verbesserung des Menschen und seiner Leistungsfähigkeit“ kommuniziert werden.
Die chirurgischen Eingriffe zB in die Keimbahn oder die invasiven oder medikamentösen Eingriffe ins Hirn (Neuro-Enhancement) finden statt, weil sie möglich sind und in Zukunft noch viel umfassender möglich sein werden, ohne Rücksicht auf die unabsehbaren Folgen für die weitere genetische Entwicklung des Menschen.
Das Einzige, was gegen diese Entwicklung allenfalls wirksam sein könnte, ist breite Aufklärung und Diskussion…

• Dasselbe gilt vermutlich im Kontext der Anwendungen von Artificial Intelligence (AI).
Auch da entwickeln Hundertschaften von Programmierern immer neue Algorithmen ohne jede gesellschaftliche und ethische Verantwortung.
ES geht auch hier um aufgeklärte Debatte und Erweiterung der Ausbildung der Programmierung und um Zulassungskriterien und Zulassungsbehörden nach Art der Zulassung von Arzneimitteln

• Obwohl sich dazu schon Literatur findet, braucht es noch mehr Diskurs zur weiteren Entwicklung der (liberalen) Demokratie: sie besteht nicht nur im enttäuschenden Recht, alle paar Jahre wählen zu dürfen, sondern auch  im Recht auf gesellschaftliche Teilhabe.
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Europäische Verteidigungspolitik
10/31/2019
Die Mitglieder der EU waren in den letzten Jahrzehnten gewohnt, allen voran im Rahmen des NATO-Bündnisses unter dem militärischen Schutz der USA zu stehen.
Daher ist Europa heute im Spannungsfeld zwischen den anderen Großmächten USA, Russland und China zwar wirtschaftlich ein Gigant hinkt aber in militärischen Fähigkeiten weit hinter der eigenen wirtschaftlichen Stärke nach.

Mit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten zeigt sich, dass die USA wie zuletzt in den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts wieder verstärkt nach innen schauen und zunehmend weniger bereit sind, die Rolle des militärischen und politischen Schirmherrn der westlichen Wirtschafts- und Militärordnung wahrzunehmen.

Das dadurch entstandene Vakuum war erstmals in der Flüchtlingskrise und aktuell gerade in Neuordnung Syriens spürbar, wo die USA ihre militärische Führungsrolle an Russland abgegeben haben.
Obwohl diese Konflikte "vor der Haustüre" Europas stattfinden, obwohl ein NATO-Mitglied Türkei aktiv involviert ist, kann sich Europa nicht aufraffen, sich mehr um die eigene Verteidigung zu kümmern.

Ansonsten werden Nachbarn wie Russland und die Türkei oder Großmächte wie die USA, China oder auch Indien sich mehr und mehr in Agenden einmischen, die europäische Interessen betreffen.
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Sozialfolgenabschätzung durch digitale Technik
10/30/2019
Die Digitalisierung und die Verfügbkarkeit von Daten über Bürger sollte uns in die Lage versetzen treffsicherere und effizentere Unterstützungsleistungen zu bieten und Sozialtransfers effektiver und individueller zu gestalten.
Gleichtzeitig müssten analog zu Technikfolgeabschätzung auch die Wirkungen von Maßnahmen oder Regulierungen im Bereich Soziales (zb.
Sozialhilfe neu) heruntergebrochen auf best.
Zielgruppen (Alleinerzieherinnen z.B.) möglich gemacht werden. 

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Neustart Sozialsystem?
10/30/2019
Unser Sozialsystem basiert auf Finanzierung durch Einkommen.
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der demgrafischen Entwicklungen + Fachkräftemangel stellt sich die Frage, wie eine zukünftige Finanzierung des Sozialsystems aussehen soll, wenn der Anteil der Einkommen sinkt.
dazu fehlt eine sachliche gesamtgesellschaftliche Debatte, die die Zusammenhänge sichtbar macht.
Die Steuerstruktur müsste vor diesem Hintergrund komplett neu überdacht werden.
Das BGE, oder GE, ist ein Diskurs.
Überlegenswert im Sinne von privaten Daten und ökologischem Fußabdruck jedes Bürgers könnte auch ein Rechteeinkommen sein, d.h. ein Einkommen, dass durch Verkauf und Handel von Daten bzw Verschmutzungsrechten erzielt wird.
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weltfrieden verliert mehr und mehr an interesse
10/29/2019
weltfrieden verliert mehr und mehr an interesse.die weltbewaffnung ist größer denn je. die atombomben und die zukunft der menschheit gehören neu geschrieben und verhandelt.

vor lauter klima wird die zukunft des wassers vergessen.wasser ist der anfang des lebens, wassermangel sein ende.die klimaschutzpolitik braucht priorität.wasser ist die priorität.zu viel ist unereichbar.konkrete wasservorsorge für die welt ist erreichbar.

die  derzeitige weltmachtverteilung ist ohne gleichgewicht und vorbild,der kampf um die vorherrschaft heizt ein.dieser wettkampf ist der grund für viele gefahren und mängel.es ist ein dritter dezentralisierter -auch in der zeit-vor sich gehender weltkrieg, den" man" nicht merkt.die ihn merken, sind ja beteiligt.
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Klima, Arbeitsmarkt, Soziales, Europa und Teilhabe
10/29/2019
Welches sind aus Ihrer Sicht Themen, über die in den Medien derzeit noch kaum berichtet wird, die aber so wichtig oder so drängend sind, dass sie in den nächsten fünf Jahren zwangsläufig öffentlich diskutiert werden? Gibt es Ihrer Meinung nach Themen, die derzeit noch nicht auf der politischen Agenda stehen, welche aber aufgrund ihrer Wichtigkeit dort bereits behandelt werden sollten? 

Klima: Dzt.
wird in Österreich noch zu wenig beachtet welches Konfliktpotential in der Klimakrise steckt, vor allem wenn man jetzt nicht klare Maßnahmen ergreift.
Konflikte um Wasser im Tullner Becken und Marchfeld, sowohl im Bezug auf Trinkwasserqualität als auch Versorgung werden zunehmen.
Selbiges gilt für den urbanen Raum, der viel zu unzureichend auf Extremwetterereignisse wie Hitzeperioden vorbereitet ist.
Die ersten Schritte der Stadt Wien in diesem Bereich sind zu zaghaft.
Bei zunehmenden Extremwetterereignissen (Überschwemmungen/Waldbrände etc) werden vor allem auch die Kosten in wirtschaftlich schwächeren ländlichen Regionen steigen, das wird zu Diskussionen über die Priorisierung und Mittelallokation führen wird.

Arbeitsmarkt: Wir sprechen zwar davon, dass durch die Automatisierung Arbeitskräfte verloren gehen, aber de facto gibt es auch einen gegenläufigen Trend, denn Europas Bevölkerung schrumpft aktuell.
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Digitalisierung, Steuersystem
10/29/2019
Die schon beschriebenen Auswirkungen der Digitalisierung werden eine grundsätzliche Änderung des Steuersystems notwendig machen, also weg von der Besteuerung von Einkommen (diese werden durch die zunehmenden Prekarisierung der Arbeit, vor allem in den sog. innovativen Bereichen, sinken) und hin zu anderen Steuerquellen.
Diese könnten in einer Besteuerung von Vermögen, die Orientierung der Bemessung an der Wertschöpfung und/oder an der Besteuerung von Emissionen bestehen.
Je früher man mit der Umorientierung beginnt, desto langsamer (und schrittweise) kann man das angehen.

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Bedroht Digitalisierung Demokratie?
10/28/2019
ad 1. Themen
Wichtiges Thema wird, wie gesellschaftspolitische Macht und Allmachtsphantasien von Google, Amazon, Facebook,… die durch KI z.B. automatisiertes Fahren etc. massiv wachsen wird, viel stärker reglementiert werden kann.
Und es werden Fragen auftauchen, inwieweit die Möglichkeiten zur Regulierung gegeben sind inwieweit sie in unsere Welt und unser Weltbild bis hin zu unserem Konsumverhalten eingreifen dürfen.
Die Eu-Kommassrin käpft tapfer, die Anhörungen von Zuckerberg im US-Kongress dürften weniger glorreich verlaufen sein.

ad 2. Hintergründe
Die Macht dieser Konzerne wird unterschätzt, bzw. ist käuflich, auch fü Politiker*innen.
Menschliches wird zu handelbarer Ware.
Und die Konzerne wenden sehr viele Ressourcen auf, um noch viel, viel mehr Menschen zu erreichen.
E. Snowdens Enthüllungen waren für kurze Zeit ein Schock diese Konzerne sind heute viel, viel weiter.
Und wissen selbst über unseren Lebenspartner mehr als wir… Bzw. können glaubhaft vermitteln, mehr zu wissen, auch wenn es in Einzelfällen nicht stimmen mag. Dieser einzelne, dessen Wahrheit gegebenenfalls als irrelevant betrachtet wird….
z.B. bei datengesteuerter Strafverfolgung .....wird er/sie dann als Kolateralschaden in Kauf genommen?

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Arbeit - Soziales - Bildung: Neue Dynamik bei scheinbar "alten" - aber stets brandaktuellen - Themen
10/27/2019
Arbeitswelt muss und wird völlig neu gedacht werden,  als "Vorsystem" dieses tiefgehenden Wandels im Arbeitsleben ist das Bildungssystem betroffen, ebenso das Sozialsystem und seine Finanzierung

- Die althergebrachten Rationalen, Karrierewege, Erwerbsbiografien und "Sicherheiten"  im Arbeitsleben gelten nicht mehr; die Kollektivierungsquote sinkt; Gewerkschaften müssen sich und ihren "reason to exist" neu erfinden; innovative "Arbeitsmodelle" mit einem Verschwimmen der Grenzen zwischen "Arbeit" und "Privat" werden die Regel
- Gleichzeitig werden in naher Zukunft durch die fortschreitende Automantisierung und Digitalisierung, durch Artificial Intelligence und Outsourcing weitere gesamte Tätigkeitsbereiche aus Österreich und Europa verschwinden; die vielfach herbei gewünschte und geschriebene Re-Industrialisierung wird und kann nicht die scheinbaren "alten glory days" der Industrie zurückbringen
- Damit einher geht auch eine Schmälerung des Beitragsaufkommens für die sozialen Sicherungssysteme unserer Gesellschaft.
Erwerbseinkommen als  - neben den Arbeitgeberbeiträgen - alleinige beitragsrelevante Größe für die Finanzierung der Gesundheits- und Sozialsysteme reicht nicht mehr aus.

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Bildung in der Migrationsgesellschaft
10/25/2019
ad 1: Meines Erachtens wird dem Thema Bildung insgesamt und im speziellen dem Thema Bildung in der Migrationsgesellschaft viel zu wenig Bedeutung beigemessen.
Österreich ist schon seit Jahrzehnten in der Migrationsgesellschaft angekommen, nicht erst seit der Fluchtbewegung 2015. Das wurde lange nicht zur Kenntnis genommen.
Im Bildungssystem  wurde jahrelang die Tatsache ignoriert, dass sich vor allem in den Städten die Zusammensetzung der Schülerschaft geändert hatte.
Die Kinder der ersten Generation der GastarbeiterInnen und noch mehr die zweite Generation gehören zu den VerliererInnen dieser NIchtbeachtung.
Auch aktuell (2019) zeigen internationale Studien, dass wir hier sehr schlecht dastehen.
Wir verlieren unzählig viele Jugendliche, die die Schule ohne Bildungsabschluss verlassen.

ad 2: Die Problmatik beginnt schon sehr früh.
Kinder aus migrantischen und bildungsfernen und ökonomisch schwachen Elternhäusern kommen mit Entwicklungsrückständen /sprachlichen Defiziten in den Kindergarten.
Dort können diese meist nicht behoben werden und werden in die Volksschule mitgeschleppt.
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Bildungsoptionen gehören verbessert!
10/25/2019
Trotz aller mahnenden Worte diverser ExpertInnen und NGOs (wie Bildung Grenzenlos, Netzwerk Sprachenrechte, Diskurs, usw.) wird viel zu wenig nachgedacht, welche Expertise die jungen Generationen brauchen.
Unser Schulsystem wird in vielen Bereichen noch immer nicht den internationalen Standards gerecht (Gesamtschule beispielsweise).
Ausrede sind meist die "MigrantInnen"; es sind aber tatsächlich vor allem soziale Probleme, die großen Barrieren zwischen sozialen Schichten, die den Bildungsweg von Kindern bestimmen.
Modelle aus UK (besonders London), Schweden, Finland, usw. werden zwar in Diskussionen erwähnt, finden aber keinen Niederschlag in neuen Gesetzesvorlagen.
Weiter mus eine sinnvolle Integration im Bildungssystem geschaffen und gefördert werden.
Immer wieder hören wir, dass Kinder mit Migrationshintergrund "keine Interesse" am österreichischen politischen Geschehen haben - aber man kann nicht den Spracherwerb budgetär massiv kürzen und Kinder segregieren, die Staatsbürgerschaft praktisch fast unerreichbar gestalten, und sich dann wundern, wenn MigrantInnen und deren Kinder "kein Interesse" zeigen.
Integration ist a "two way street"; das müßte endlich begriffen werden.
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China, Ethik der Digitalisierung, Kampf um Arbeitskräfte
10/25/2019
1+2. Folgende drei Themen, die aus meiner Sicht zu wenig bzw. einseitig diskutiert/dargestellt werden:
- Rolle Chinas: China nützt zB die Seidenstraße oder auch sein multilaterales Engagement, um Standards zu setzen.
Die alte-neue Währung der Macht werden Standards sein - früher das Privileg des Westens.
Chinas Vorreiterrolle in einzelnen Technologien dienen genau dem Zweck (5G, Batterien etc.); die regionale Verbreitung erfolgt über die Seidenstraßen-Initiative.
Wenn wir in Europa aber gleichzeitig multilaterale Abkommen (Stichwort TTIP, Mercosur) ablehnen, werden wir keine Standards mehr setzen können.

- Ethik der Digitalisierung: Im Fokus der Diskussion steht das technologisch Machbare und kaum, ob diese Entwicklungen ethisch wünschenswert sind.
Es bedarf einer breiteren Diskussion über gesellschaftliche Entwicklungen, die durch die Digitalisierung ausgelöst werden.

- Kampf um Arbeitskräfte: langsam kommen alle drauf, dass wir bald ein Problem bekommen werden in Ö/EU, da uns die Arbeitskräfte ausgehen.
Wie neue Ressourcen am Arbeitsmarkt finden?
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EU und Globalisierung
10/23/2019
Zu Frage 1
Antwort:
•   Globalisierung versus Trump-Protektionismus
•   Die EU nach dem Brexit? EU-Erweiterung versus Erneuerung?
•   Überbevölkerung und Klimawandel

Zu Frage 2
Was sind Ihrer Einschätzung nach die konkreten Hintergründe und erkennbaren Wechselwirkungen hinter diesen Themen?

Ad) Globalisierung versus Trump-Protektionismus
Die Globalisierung verliert langsam an Schwung.
Sie war aber – trotz aller Kritik – maßgeblich daran beteiligt, dass die Entwicklungsländer sich entwickeln konnten und die Armut zurückging.
Die Globalisierung gibt es einerseits durch die Verlagerung von Produktion und Wertschöpfung (Veränderung der global value chain), die mit der Wanderung des Faktors Arbeit verknüpft ist.
Die Wanderung des Faktors Arbeit konnte mit dem Tempo der Kapitalwanderung nicht Schritt halten, was in den Ländern, aus denen die Produktion verlagert wurde zum Druck auf die Löhne und zu Arbeitslosigkeit führte.

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Klimakrise und Grenzen des Wachstums
10/23/2019
ad 1)
Die Klima-Krise in ihrer ganzen Drastik ist 2019 im Bewusstsein noch des letzten Klimawandel-Leugners angekommen, maßgeblich unterstützt von der von Greta Thunberg ausgelösten "Fridays For Future"-Jugendbewegung, die den älteren Generationen Versagen beim Handeln gegen die größte Menschheitsbedrohung unserer Zeit vorwirft.

Jetzt ist die Auseinandersetzung "nur" noch die mit den "Climate Delayers" - Klimaschutz-Verzögerern, wie Alexandra Ocasio-Cortez sagt - die mit Scheinlösungen wie Wasserstoff-Autos oder Atomkraft das bestehende - scheiternde - System verteidigen wollen und dabei auf die Grenzen des Wachstums vergessen - die Umwandlungsverluste der Wasserstoff-Kette in ineffizienten, tonnenschweren Personenkraftwagen oder die hunderttausende Jahre strahlenden radioaktiven Hinterlassenschaften der Atomindustrie sind klare Grenzen.

ad 2)
Teil des gerechten Übergangs in ein nachhaltiges Energie-, Landwirtschafts- und Wirtschaftssystem der Zukunft wird damit zunehmend auch die Verteilungsgerechtigkeit und die Grenzen des Wachstums sein - um den umwelt- und sozialgerechten Übergang weltweit ohne klima-, kriegs- und verteilungsbedingte Auseinandersetzungen und Fluchtbewegungen zu designen werden zentrale Elemente unserer derzeitigen Lebensweise in Frage gestellt werden.
Daher s. o. die Abbildung des Konzepts der "Imperialen Lebensweise" (Ulrich Brandt und Markus Wissen)

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Rolle Chinas in der Nachbarschaft, Migration aus dem Balkan, Terrorismus und Technologie
10/23/2019
Während die Rolle chinesischer Investititonen in Europa (Stichwort Huawei und 5G) vielfach diskutiert wird, ist die Rolle Chinas in Südosteuropa ein Thema, das weniger beleuchtet wird.
Interessant ist in diesem Zusammenhang insbesondere die Rolle Chinas in Serbien, wo das Land Sicherheitskräfte ausbildet.
Die Tatsache, dass die Beitrittsgespräche mit Albanien und Nordmazedonien wieder verschoben wurden, könnte dem chinesischen Einfluss in der Region zuträglich sein. 

Ein Thema, das zudem von den Medien vernachlässigt wird, ist die Frage der Auswanderung aus dem Balkan und der Effekte auf Gesellschaft und Politik vor Ort.
Immer mehr Menschen wollen sich auf den Weg nach Europa machen und einige Länder, wie etwas Deutschland, werben für die Einwanderung von Fachkräften (z.B. Ärzten) sowie Pflegekräften.
Das Resultat ist ein zunehmender brain drain aus der Region, in der eben diese Fach-, Pflege-, oder Lehrkräfte zunehmend fehlen.
Diese Entwicklung kann zu einer weiteren Destabilisierung der Region führen.
Hier sollte man frühzeitig über Wege diskutieren, wie man die zirkuläre Migration fördern kann und welche Anreize für eine mögliche Rückkehr bestehen. 

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Umwelt, Migration, Bildung, Demographie und die weniger diskutieren Interdependenz
10/21/2019
Die wesentlichen Themen unserer Zeit, v.a. in Europa, sind bekannt werden intensiv diskutiert: Umwelt, Migration, Bildung, Demographie.
Weniger diskutiert wird die Interdependenz dieser Bereiche. 
Zweifellos kann der Klimawandel wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Es ist legitim - wenngleich nicht sehr vernünftig - zu sagen, dass man ihn ignoriert.
Zu sagen, dass er nicht stattfindet, ist eine Verweigerung der Realität.
Richtigerweise hat es Veränderungen der klimatischen Verhältnisse immer schon gegeben.
Zwei Faktoren unterscheiden allerdings die derzeitige Situation von den früheren: 1. Findet der Wandel global und nicht regional statt, 2. sind die Zeiträume, in denen Veränderung stattfindet wesentlich kürzer als bisher.
Dies führt zu extremeren Ausprägungen des globalen Klimas, Spitzenwerte, die früher Ausreißer waren, werden zum Normalfall.
Wandel kann übrigens Veränderungen in alle Richtungen (wärmer oder kälter, mehr oder weniger Niederschlag, etc.) bedeuten. 
Die große Migrationswelle mit rund einer Million Menschen, die nach Europa gekommen sind, führte zu einer realen Überforderung, da in Europa darauf niemand vorbereitet gewesen war.
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Wohnkostenkrise
10/21/2019
Die Urbanisierung hat die Wohnkosten in allen europäischen Ballungsräumen in den vergangenen Jahren auf neue Spitzen getrieben.
Während in Deutschland bereits eine Art "Eskalationsstadium" mit großen Mieter*innen-Protestbewegungen erreicht ist, scheint auf nationaler österreichischer Ebene die Lage ruhiger - nicht zuletzt dank des großen Bestands an kommunalen und geförderten Wohnungen.
Was allerdings zur Zuspitzung der Lage auch hierzulande führen bzw. "das eine Tröpfchen zuviel" sein könnte und bis jetzt unter dem politischen Radar liegt: In den nächsten Jahren stehen die Pensionsantritte der sogenannten Babyboomer bevor, das sind die heute 50- bis 60-Jährigen.
Das ist gleichzeitig die Gruppe, die in den letzten Jahren am stärksten für den Anstieg bei den Single-Haushalten gesorgt hat - rd.
20% dieser Altersgruppe leben allein.  Das verringerte Einkommen bei Pensionsantritt wird es gerade vielen in dieser Gruppe schwer machen, weiter die gewohnten Wohnkosten zu stemmen.
Und es gibt zu wenig (Umzugs-)Alternativen: Dem erhöhten Bedarf an günstigen, geförderten Kleinwohnungen steht bislang kein ausreichend großes Angebot gegenüber.
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Arbeit für Ältere (insbesondere für Frauen von 55-65)
10/21/2019
Die Erwerbstätigenquote älterer Menschen zu erhöhen, ist zwar ein stiller Dauerbrenner, in den nächsten Jahren wird das Thema aber noch einmal virulenter:
Ab 1.1.2024 wird in Österreich das derzeitige Pensionsantrittsalter der Frauen schrittweise an das der Männer herangeführt.
Das heißt, Frauen mit einem Geburtsdatum ab 2.12.1963 haben bereits ein erhöhtes Antrittsalter.
Für Frauen, die heute 51 Jahre alt sind, gilt bereits die Vollendung des 65. Lebensjahrs als Anfallsalter. Dieses Faktum scheint weder allen PolitikerInnen bewusst (siehe Diskussionen im Vorfeld der Nationalratswahl, wo Angleichung des Antrittsalters gefordert wurde, als wäre diese Angleichung in weiter Ferne), noch scheint es im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen, von ArbeitgeberInnen ganz zu schweigen.
Die Statistik weist für 2018 aus, dass unter den 55- bis 64jährigen Frauen nicht einmal jede Zweite erwerbstätig war.
Das wird sich sehr rasch ändern müssen.
Aber wer hat Konzepte, wie das funktionieren soll?
Arbeiten bis 65 - mit welchen Jobs?
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Migration/Klimaflüchtlinge und Thema "soziale Ungleichheit"
10/19/2019
Viel zu wenig wird momentan der Zusammenhang zwischen Klimakrise und Migration diskutiert: wenn nicht entschieden in Bezug auf Klimakrise Maßnahmen gesetzt werden, u.zw.
weltweit, werden viele Menschen aus dann unfruchtbaren Gebieten in den Norden flüchten.
Und wird dann EU-ropa weiterhin die Grenzen schließen?
Viele PolitikerInnen diskutieren leider Klimakrise und Migration/Flucht getrennt, obwohl beide Komplexe so stark zusammenhängen!

Weiter: Auch die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich wird dadurch verstärkt; d.h. dass sich die Gesellschaften und die Politik den offensichtlichen Zusammenhängen stärker widmen muss.
Die Kluft zwischen Nord und Süd wird noch größer werden.
Umverteilungen werden notwendig werden, durch welche Steuern etc auch immer.

Die momentane "Klima-Hype" ist sehr zu begrüßen; allerdings fehlt mir bisher eine Diskussion über die größeren gesellschaftspolitischen Zusammenhänge und die langfristigen Konsequenzen.
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Die Ressource Wasser
10/18/2019
Trinkwasser wird künftig eine Ressource werden, die vielleicht ähnlich kostbar und teuer wird wie Erdöl.
Vielleicht sind die neuen Scheichs von morgen, Besitzerinnen und Besitzer von frischen Quellen und sauberen Trinkwasser.
Deshalb ist es so wichtig, dass unser Trinkwasser jetzt verfassungsrechtlich geschützt ist: https://www.bmnt.gv.at/wa...
In diesem Zusammenhang liegt ein Gedanke nahe, nämlich, das Österreich vielleicht zu den ökonomischen Profiteuren des Klimawandels zählen könnte.
Aber das klingt beinahe blasphemisch, darf so überhaupt gedacht werden? 
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Selbstblockade des Umweltschutzes
10/18/2019
Es gibt kaum Lösungen für die Klimaschutzproblematik, die nicht aus Umwelt/ oder Naturschutzgründen aktiv bekämpft werden: sei es die thermische Isolierung von Gebäuden, die Wasserkraft, die Windkraft, die Nutzung von Bioenergie, Elektromobilität, Photovoltaik auf Freiflächen, Überlandleitungen usw.

Umweltorganisationen werden für Kampagnen gegen Lösungen zum Teil mit dreistelligen Millionenbeträgen ausgestattet und leisten ganze Arbeit.
Ob diese Beträge von einzelnen US Milliardären stammen, von Stiftungen die für Umweltthemen stehen, oder ob diese versteckt über Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft finanziert werden spielt vom Effekt her keine Rolle.
 Es werden großflächige Kampagnen umgesetzt, die Lösungen in Zweifel ziehen oder völlig diskreditieren, wobei Appelle an den „Hausverstand" wichtiger sind als seriöse Argumentation.
Populismus auf Öko.
Beispiel: ein Baum benötigt viel mehr Zeit zum wachsen, als es braucht um ihn zu verbrennen - also ist die postulierte CO2 Neutralität von Bioenergie eine Illusion und Holz ist schlimmer als Braunkohle.
(Letzte Woche publiziert in der FAZ).

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Global Sustainability Report 2019
10/18/2019
Am 24.9.2019 wurde der Global Sustainability Report 2019 der UNO publiziert.
Er ist einer der wenigen UN-Reports, die ausschließlich von den 15 WissenschafterInnen/AutorInnen geschrieben und gestaltet wurde und nicht durch poilitische Abstimmungsmechanismen gangen ist.
Der Bericht ist alarmierend.
Die Entwicklung der Indikatoren ist in einigen Bereichen positiv, in vielen wichtigen Indikatoren sehen wir weitere negative Trends.
Dies betrifft insbesondere Klimawandel, Energie, Material-Fußabdruck der Menschheit pro Kopf und da wieder ganz besonders im Globalen Norden.
Spannend an dem Bericht ist die Darstellung der starken Vernetzung von "Entry Points", wenn es um die Transformation des Wirtschaftssystems und der Gesellschaft geht, um die Nachhaltigkeitsziele 2030 zu erreichen.
Meiner Wahrnehmung nach sind wir in der öffentlichen und poilitschen Diskussion sehr weit davon entfernt, die SDGs als das wahrzunehmen, was sie sind: stark vernetzte und unteilbare Ziele, um die übergeordnete Zielsetzung zu erreichen, nämlich das zukünftige Leben der Menschheit auf diesem Planeten zu ermöglichen.
Wenn wir nicht in der Lage sind, rasch zu Strategien und dann noch rascher zu deren Umsetzung zu kommen, wird es immer schwieriger werden.
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Urbanisierung und Klimakrise könnten uns in der Kombination große soziale Verwerfungen bescheren
10/18/2019
Die Prognosen des IPCC gehen von einer Erderwärmung aus, die in den Städten getrost als Erhitzung bezeichnet werden kann.
Obige Grafik (von 23degrees.io) zeigt das prognostizierte Klima von Wien im Jahr 2080 - es entspricht in etwa jenem von Dakar im Senegal.
Wir werden etwa ein Drittel weniger Niederschläge haben und werden das ganze Jahr über die Raumtemperatur kühlen müssen.

Eine Menge Initiativen zum Thema Stadtgestaltung sind hier schon im Gange - Stadtgrün, "Schwammstadt" etc. Ich stelle mir die Frage, wie sich die daraus evtl. entstehenden sozialen Verwerfungen entwickeln werden.
Zwei mögliche Phänomene drängen sich hier auf:

- "leistbarer Wohnraum" wird unter Einschluss von "leistbar temperierbarem" Wohnraum sein - mit allen Folgewirkungen.

- Die Immobilienpreise werden sich u.U. noch stärker auseinanderentwickeln, mit einem deutlichen Sog auf die Mietpreise.

- Die Stadt und Genossenschaften mit ihrem hohen Bestand an zum Teil unsanierten und ungedämmten Wohnräumen stehen vor hohem Investitionsbedarf.

- Bekommen wir durch diese Entwicklung neue Verslumungstendenzen und wie begegnen wir ihnen?

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Bildung ins Zentrum: soziale Schieflage hemmt die Entwicklung von ausreichend qualifizierten AbsolventInnen
10/18/2019
Österreichs Bildungswesen ist weiterhin trotz mehrerer Reformbemühungen veraltet, überbürokratisiert und teilweise nicht geeignet den Erfordernissen einer modernen Industriegesellschaft zu genügen.
Das liegt zum einen an einer - durch die letzte Regierung noch verstärkte - Law and Order Pädagogik eingebettet in weiterhin verkrustete Führungs- und Ausbildungsstrukturen, an mangelnder Initiative, sich den Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft was Mehrsprachigkeit; soziale Schieflage; Problemkonzentration betrifft, zu stellen und generell die Bildung von der Frühförderung bis hin zur Erwachsenenbildung auf ganzheitliche, zeitgemäße Beine in Struktur und Inhalt zu stellen.
Angesichts eines wachsenden Mangels an BildungssysemabsolventInnen, die den Anforderungen der Betriebe und der Gesellschaft insgesamt genügen, wird sich dieses Thema nur mehr begrenzt zurückdrängen lassen.
Ein Backlash in der Bildung, über Rückkehr in längst vergangene Pädagogik über Noten, Strafen, Handyverbot kann längerfristig dem internationalen Trend nicht standhalten.
17% der österreichischen Pflichtschulen weisen eine soziale Zusammensetzung der SchülerInnen an einem Standort vor, der dringlichste Intervention benötigen würde.
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ca 5.300 Tote in Österreich pro Jahr durch Feinstaubbelastung
10/18/2019
1. Laut Angaben der Europäische Umweltagentur (EEA) sterben europaweit jährlich hunderttausende (!!!) Menschen durch Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahem Ozon vorzeitig.
Im Jahr 2016 waren es rund 400.000 vorzeitige Todesfälle allein in der EU.
In Österreich waren es rund 5.300 Menschen in diesem Jahr, das sind rund 15 pro Tag.
Ich bin einfach nur perplex, dass soviel Tote nicht einmal ansatzweise zu einer öffentlichen Debatte, geschweige denn Empörung oder gar ultimativen Aufforderung führt, diesen unerträglichen Zustand zu beenden.

Das müsste eigentlich in den nächsten 5 Jahren einen Spitzenplatz auf jeder politischen Agenda haben.
Bloß achselzuckendes Zur-Kenntnis-Nehmen geht zu Lasten der Schwächsten in der Gesellschaft, also der Alten und ganz Jungen.
2. Die Hintergründe sind koplex.
Dies liegt zum einen an der fehlenden unmittelbaren Sichtbarkeit (es liegt niemand tot am Boden und ein blutiges Messer daneben), und die Verursacher verstehen es geschickt, den Ball niedrig zu halten (da sind wohl wirtschaftliche Motive im Vordergrund).
Und da Politik zu solchen Fragentypischerweise  eine opportunistische Haltung einnimmt, kann man davon ausgehen, dass sie sich diesem Thema erst zuwendet, wenn entsprechender öffentlicher Druck entsteht.

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Internationalisierung und Sozialisierung
10/18/2019
Wichtige Themen (neben der zentralen Umweltthematik), deren Relevanz langsam sichtbar wird, sind:
- Aufbau europäischer und globaler sozialer Sicherungssysteme
- Etablierung europäischer und globaler Steuersysteme
- Diskussion von sozialer Frage und Eigentum

Hintergrund ist, dass für viele Menschen zunehmend klar wird, dass Staaten keine Unternehmen sind und ihr Verhältnis zu den BürgerInnen und untereinander daher nicht angemessen als Markt begriffen werden kann.
Sinnvoll erscheint es daher, eine eruopäische Verfassung (als Grundlage für Steuersysteme und soziale Sicherungssysteme) zu etablieren und eine Weltverfassung vorzubereiten.
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